Die Veterinärneurologie ist ein Fachgebiet der Veterinärmedizin, das sich mit der Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems bei Tieren befasst. Ein Veterinärneurologe ist ein auf Neurologie spezialisierter Tierarzt, also ja – es gibt sie.
Das Nervensystem bei Tieren ist in ein zentrales, peripheres und autonomes System unterteilt. Das Zentralnervensystem (ZNS) umfasst das Gehirn, den Hirnstamm und das Knochenmark. Das periphere Nervensystem umfasst die peripheren Nerven, die vom Gehirn oder Rückenmark ausgehen; Es steuert die Verdauung, Bewegungen, H altung und Reflexe. Das autonome Nervensystem hat seinen Ursprung im ZNS und umfasst eine weitere Gruppe von Nerven, die unwillkürliche Bewegungen von Organen wie Darm, Herz, Blutgefäßen, Harnblase usw. steuern. Wenn Sie Verh altensänderungen bei Ihrem Haustier bemerken, insbesondere wenn diese plötzlich oder extrem auftreten, müssen Sie sie zu einem tierärztlichen Neurologen bringen.
In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Hauptziele neurologischer Untersuchungen bei Haustieren, die häufigsten neurologischen Erkrankungen bei Hunden und Katzen und die neurologischen Probleme, die zu Verh altensänderungen bei Haustieren führen können.
Was sind die Hauptziele neurologischer Untersuchungen bei Haustieren?
Neurologische Fälle sind für den durchschnittlichen Tierarzt oft schwierig, daher ist die Überweisung an einen neurologischen Spezialisten für die korrekte Diagnose unerlässlich. Hier sind die Hauptziele der neurologischen Untersuchung von Haustieren:
- Bestätigung oder Leugnung der Existenz eines neurologischen Problems
- Lokalisieren einer Läsion im Nervensystem Ihres Haustieres
- Einschätzung der Schwere einer Erkrankung und ihres Ausmaßes
- Ermitteln der Ursachen einer Erkrankung
- Erstellung einer Differenzialdiagnose
- Einrichtung einer Behandlung
Was sind die häufigsten neurologischen Erkrankungen bei Hunden und Katzen?
Hier sind die häufigsten neurologischen Erkrankungen bei Hunden und Katzen.
1. Epilepsie
Epilepsie ist die häufigste neurologische Erkrankung bei Hunden. Bei Haustieren manifestiert sich Epilepsie als plötzliche, sich wiederholende, unkontrollierte Anfälle mit oder ohne Bewusstlosigkeit. Die Ursachen für Epilepsie sind vielfältig und umfassen:
- Unbekannte Ursachen (idiopathische Epilepsie)
- Erblich
- Schädeltrauma
- Rausch
- Parasiten
2. Bandscheibenerkrankung (IVDD)
Bandscheibenerkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Rückenmarks bei Haustieren, insbesondere bei Hunden. Zu den klinischen Anzeichen einer IVDD gehören:
- Neigt dazu, den Kopf gesenkt zu h alten
- Gewölbter Rücken
- Tremor
- Starre Gliedmaßen
- Muskelspas
- Weinen bei Berührung
- Schmerz
- Lähmung
Rassen wie Bulldoggen, Shih Tzu, Basset Hounds, Dackel und Pekinesen sind anfälliger für diese Erkrankung.

3. Enzephalitis
Enzephalitis ist eine neurologische Pathologie, die durch eine Entzündung des Gehirngewebes gekennzeichnet ist. Es kommt häufig bei kleinen Zwergrassen, Terriern und Pudeln vor. Bei Katzen ist Enzephalitis eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Die klinischen Anzeichen dieser Erkrankung werden dargestellt durch:
- Dromomanie (übertriebener Wanderdrang)
- Die umgebenden Objekte treffen
- Im Kreis gehen
- Neigung, in Kurven stecken zu bleiben
- Depression
- Desorientierung
4. Wirbelsäulen- oder Hirntrauma
Wirbelsäulen- und Hirnverletzungen bei Hunden und Katzen können verursacht werden durch:
- Autounfälle
- Direkttreffer
- Stürze aus großer Höhe
- Kämpfen
Trauma kann zu Folgendem führen:
- Bandscheibenvorfall
- Frakturen der Wirbelsäule und des Schädels
- Luxationen der Wirbelsäule
- Kontusionen der Wirbelsäule und des Schädels
Wirbelsäulen- und Schädeltraumata stellen medizinische Notfälle dar, mit je nach betroffenem Segment unterschiedlichen klinischen Symptomen. Zu den klinischen Symptomen können gehören:
- Parese
- Lähmung
- Krampfanfälle
- Veränderung des Bewusstseinszustandes
- Wackeliges Gehen usw.

5. Meningitis
Meningitis ist eine Entzündung der Membranen, die das Gehirn und das Rückenmark umgeben. Zu den klinischen Anzeichen einer Meningitis bei Haustieren gehören:
- Generalisierter Schmerz
- Fieber
- Nackensteifheit
Meningitis kann infektiös sein (durch Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten oder Protozoen) oder nicht infektiös (durch eine immunvermittelte Entzündungsreaktion (wenn das Immunsystem des Körpers sein eigenes Gewebe angreift).
6. Erkrankungen der peripheren Nerven (periphere Neuropathie)
Periphere Neuropathie bezieht sich auf neurologische Erkrankungen, die das periphere Nervensystem betreffen. Die Ursachen sind vielfältig und umfassen:
- Einnahme von Giftstoffen (z. B. Insektiziden)
- Diabetes mellitus
- Hypothyreose
- Krebs
- Arthritis
- Vitamin-B12- und E-Mangel
- Degenerative Erkrankungen (z. B. tanzende Dobermann-Krankheit, distale Polyneuropathie des Rottweilers, erworbene Kehlkopflähmung)
- Entzündliche Erkrankungen (z. B. erworbene Myasthenia gravis)
- Verletzung oder Trauma
Klinische Symptome hängen von der Grunderkrankung ab und können Folgendes umfassen:
- Tremor
- Muskelatrophie
- Schwäche
- Abnormale H altung
- Lahmheit
- Gewichtszunahme
- Erhöhter Durst
- Inkoordination

Welche neurologischen Probleme können Verh altensänderungen bei Ihrem Hund verursachen?
Jede neurologische Pathologie, die bei Ihrem Haustier ein Unwohlsein hervorruft, kann zu einer Verh altensänderung führen. Bei der Diskussion über das Verh alten eines Hundes oder einer Katze müssen jedoch die Gewohnheiten und das Energieniveau berücksichtigt werden. Bestimmte neurologische Erkrankungen wie Enzephalitis, Hirntumoren, Chiari-Malformation oder Syringohydromyelie und Schlaganfall können beispielsweise Verh altensänderungen verursachen. Sie verstehen Ihr Haustier am besten und wissen, ob ein Verh alten ungewöhnlich ist oder nicht.
Das Finden der Ursache, eine genaue Diagnose, eine optimale Behandlung und die richtige Pflege sind für die Genesung Ihres Haustieres von entscheidender Bedeutung.
Fazit
Zur Diagnose und Behandlung neurologischer Erkrankungen bei Hunden und Katzen wird empfohlen, diese zu einem tierärztlichen Neurologen zu bringen. Die meisten neurologischen Erkrankungen sind für Allgemeinärzte schwer zu diagnostizieren. Zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen bei Hunden und Katzen gehören Bandscheibenerkrankungen, Wirbelsäulen- und Schädeltrauma, Epilepsie, Enzephalitis und Meningitis. Bringen Sie Ihr Haustier zum Tierarzt, wenn es sein Verh alten ändert oder bestimmte klinische Anzeichen aufweist, die auf eine neurologische Erkrankung hinweisen könnten.